Das hört sich ja an als ob jeder tun und lassen kann was er will.
Das ist verwirrend. Was ist mit den zehn Geboten? Zum Beispiel: „Du sollst nicht töten, du sollst nicht stehlen, du sollst nicht verleugnen..“ (Andere Übersetzungen übersetzen hier, du wirst nicht töten, stehlen und verleugnen.) Du wirst es nicht tun, weil du jetzt ein Mitglied des Volkes Gottes bist. Die tun sowas nicht! Aber in Korinth scheint es nicht so zu sein. Vor diesem Losungstext schreibt Paulus über seine Enttäuschung über Rechtsstreitigkeiten zwischen Brüdern und Schwestern und dass man einander übervorteilt.
„Ihr seid reingewaschen, ihr seid geheiligt, ihr seid gerecht geworden durch den Namen des Herrn Jesus Christus und durch den Geist unseres Gottes.“ So endet dieser Abschnitt.
Das ist der neue Bund, der tiefer geht und umfassender ist als der Bundesschluss am Sinai. Aber Gottes Erwartung ist die gleiche. Als sein Kind wirst du nicht das Unrechte tun, sondern dich prüfen, ob dein Tun oder Lassen zum Guten dient.
Das ist gar nicht so einfach.
Wie oft bin ich mir unsicher, was das Gute und Richtige ist, das Gott von mir erwartet. Da kann ich nur auf Gottes Geist vertrauen, dass er mich leitet. Ein Satz Jesu ist mir dann immer eine Hilfe.
Jesus sagt: „An den Früchten wirst du sie erkennen.“
Wenn ich darauf achte, welche Früchte es sind, die mein Handeln hervorbringt, hilft es mir das Gute vom Schlechten zu unterscheiden. Sind die Früchte meines Lebens Streit oder Versöhnung, Not oder Segen, Frust oder Freude, Trost oder Traurigkeit? Im Zweifel kann ich dann auch gerne in mich hineinhören. Wie würde ich mich fühlen, wenn jemand anderes mir so begegnet, wie ich ihm begegne. Ich glaube ja, es ist Gott von Anbeginn ein Anliegen das Gute in die Herzen der Menschen zu pflanzen. Das kann aber nur gelingen, wenn nichts anderes Macht über uns hat und damit über unser Handeln bestimmt, oder es lähmt!
Foto von Toa Heftiba auf Unsplash