Gottvertrauen – ein schönes, altes Wort, das auch heute noch manchmal aus dem Munde nicht nur von alten Menschen zu hören ist. Wer Gottvertrauen hat, vertraut sich, seine Lieben und sein Schicksal Gottes Weisheit und Führung an.
Als meine Frau Anthea und ich uns zu Pfingsten 2024 aus unseren alten Arbeitsstellen in eine einjährige Auszeit verabschiedeten, wussten wir nicht, was im Anschluss geschehen würde, wo wir leben und arbeiten würden. Aber wir waren uns sicher, dass sich etwas Gutes ergeben würde. Mit frommeren Worten hätten wir sagen können: Gott wird wissen, wo wir gebraucht werden, und uns dorthin führen. Und nun ist es für uns beide so gekommen.
Mit Gottvertrauen sind wir für ein Jahr auf eine kleine Lebensreise gegangen. Wie viel mehr Gottvertrauen müssen die ersten Täufer:innen gehabt haben, als sie sich auf einen viel radikaleren und gefährlicheren Weg machten, ihrem Glauben und ihren Überzeugungen folgend. Der September steht bei uns ganz im Zeichen ihrer Zuversicht und der Stärke, die sie bei Gott gefunden haben. Bei der Gemeindefreizeit und dann beim großen Festwochenende werden wir einige von ihnen näher kennenlernen, wir werden ihre Geschichten hören und die Entscheidungen, die sie im Vertrauen auf Gott getroffen haben.
Immer wieder sind Taufgesinnte und Mennonit:innen aufgebrochen: als Verfolgte und Flüchtlinge, als Siedler:innen und Pionier:innen; als mit Überzeugung Wehrlose und Gewalfreie, als Vermittler:innen und Friedensstifter:innen; als Helfer:innen und Tröster:innen; mit nicht viel mehr als dem Vertrauen im Gepäck, dass Gott ihnen die Zuversicht und Stärke geben möge, die sie aus sich selbst heraus nicht aufbringen könnten. Ihre Geschichte und Geschichten können uns eine Ermutigung und ein Ansporn sein, selbst Gott zu vertrauen und uns mit unserem Lebensweg Gott anzuvertrauen.
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