Was zuerst wie eine persönliche Aufforderung klingt, ist in Wahrheit eine Vision des Heilsortes Zion. Zion ist der Tempelberg in Jerusalem. Ein Ort der Gottesgegenwart. In der Offenbarung wird dieses Bild des himmlischen Jerusalem als zukünftiges Gottesreich wieder aufgenommen. Jerusalem und Zion ein Sehnsuchtsort für ein geschundenes Gottesvolk. Erobert, besetzt, vertrieben, verschleppt in fremde Länder. Das ist die Situation, in der Jesaja spricht. Und in diese Finsternis kommt die Ankündigung, Zion wird erstrahlen und ein Licht sein, das in der Dunkelheit leuchtet. Ein Leuchtturm der Hoffnung in schweren Zeiten. Und das Gottesvolk macht sich auf den Weg hin zum Licht, zu Ihrem Sehnsuchtsort. Hin zu Gottes Gegenwart in das Friedensreich.
Grade in den letzten Jahren erleben wir, dass es dunkler wird in unserer Welt. Kriegsgeschrei, Umweltzerstörung, Lügen, Verleugnungen, soziale Kälte und Nationalismus werden immer deutlicher spürbar und rücken voran. Und ein Gefühl von Ohnmacht gegenüber diesen Phänomenen ergreift uns.
Für Menschen, die sich nach Frieden, Versöhnung und menschlicher Wärme sehnen, ist das nur schwer zu ertragen. Wo Ist unser Sehnsuchtsort, an dem wir Frieden finden? Ein Ort, an dem Gottes Wort und Geist gelebt wird. Kann das nur in einer kommenden Welt sein?
Ja und nein. Die vollkommene, ungetrübte Gemeinschaft mit Geschwistern und Gott wird erst dann Realität werden können. Für mich steht diese Zuversicht zurzeit nicht im Vordergrund. In erster Linie Blicke ich hier auf die christlichen Gemeinden. Dort, wo Menschen sich als Gotteskinder begegnen und die Gesetze der Welt vor der Tür bleiben. Orte, an denen Gottes Geist zu spüren ist.
So betrachtet wird für mich aus der Monatslosung doch ein persönliches Wort Gottes.
Mach dich auf und werde Licht!
Denn jeder Christ ist in der Gemeinde ein Teil, der den Sehnsuchtsort bereichert und mit Leben erfüllt.
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