Seid stets bereit, jedem Rede und Antwort zu stehen, der von euch Rechenschaft fordert über die Hoffnung, die euch erfüllt.
(1. Petr. 3,15)

Maren Schamp-Wiebe

Seit Martina Basso diesen Vers als Impuls in die Zukunftswerkstatt einbrachte, beschäftigen mich die Worte des Briefeschreibers Petrus. Ich mag und schätze den biblischen Satz inzwischen sehr.
Adressaten des kurzen Briefes (ca. 60 n Chr.) sind die damals jungen Christen und Christinnen in Kleinasien (heute Türkei). Die neu entstandenen Gemeinden hatten einen schweren Stand in ihrer ansonsten heidnischen Umwelt. Sie wurden angefeindet und immer wieder auf die Probe gestellt. Petrus versuchte mit seinen Zeilen den Gläubigen wichtige Grundsätze und Weisungen zu vermitteln und sie zu stärken.
Wir müssen uns nicht als Christen und Christinnen beweisen und werden auch selten angefeindet. Und doch trifft die Aufforderung in Vers 15 mich mitten ins Herz. Wir sollen stets bereit sein, von unserer (christlichen) Hoffnung zu sprechen!?
Da stirbt jemand im Kollegium ganz unerwartet. Einige reagieren mit Fassungslosigkeit, andere mit Ohnmacht. Als Christin habe ich Rituale erlernt, die bei der Trauer helfen. Ich zünde eine Kerze an, leite ein Gedenken oder Gebet an. Ich gebe „Rede und Antwort“ und lasse durch Taten und Worte an meiner Hoffnung auf das ewige Leben teilhaben.
Da ist ein Nachbar, der meint, dass das Leben wenig Sinn mache und es auch wegen des Klimawandels keine Zukunft für diese Welt mehr gäbe. Vielleicht ist genau dieser Mensch derjenige, der von mir „Rechenschaft fordert“ über die Hoffnung, die mich erfüllt. Also versuche ich von meinem Glauben an Gott zu erzählen, dem Vertrauen in das Leben und die Kraft des Gebets.
Da wird in allen Medien fast nur noch von „Kriegstüchtigkeit“, zwingender Waffenlieferung, „Recht auf Selbstverteidigung“ und Vergeltung gesprochen. Die Kriegsrhetorik schürt Ängste und rückt Menschlichkeit in weite Ferne. Bin ich bereit, von meiner Hoffnung auf Frieden zu sprechen? Mich mutig zur Nächsten- und Feindesliebe zu positionieren und das Erlernen von Friedfertigkeit zu fordern? Vielleicht wird in dieser schwierigen Situation gerade von uns, der „Friedenskirche“ der Mennoniten, Rechenschaft gefordert über die Hoffnung, die uns durch Gott erfüllt.

Foto von Zac Durant auf Unsplash

„Wir warten aber auf einen neuen Himmel und eine neue Erde nach seiner Verheißung, in denen Gerechtigkeit wohnt.“ 2. Petrusbrief 3,13

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