Und er sprach zu ihnen: Ihr wisst, dass es einem jüdischen Mann nicht erlaubt ist, mit einem Fremden umzugehen oder zu ihm zu kommen; aber Gott hat mir gezeigt, dass ich keinen Menschen gemein oder unrein nennen soll. 
Apg 10, 28

Thomas Schamp

Über den eigenen Schatten springen Das Gesetz Moses verbot gläubigen jüdischen Menschen Bündnisse und Eheschließungen mit Nichtjuden als Schutz vor Götzendienst. Nach der Rückkehr aus dem babylonischen Exil wurde dieser Reinheitsgedanke noch verschärft. Kontakte mit Menschen aus den Nationen (Heiden), vertraute Gespräche, gemeinsames Essen, Trinken und sogar das gemeinsame Gehen auf der Straße waren untersagt.

Eine jüdische Person durfte nicht auf den Schatten eines „Heiden“ treten. Lediglich der Handel war erlaubt. Die Juden aßen nur reine Speisen, während die Nationen auch Unreines verzehrten und Götzendienst betrieben. Deshalb waren sie in den Augen der Juden selbst unrein. Die Trennung durch die Reinheit war als Schutz gedacht.

Auf diese Dinge spielt Petrus an, als er zu Beginn seiner Rede erwähnt, dass es einem jüdischen Mann nicht erlaubt sei, Nichtisraeliten in ihrem Haus zu besuchen, und dass Gott ihm erst zeigen musste, keinen Menschen unrein zu nennen. In diesem Textabschnitt ist es der Römer Kornelius, der Petrus zu sich einlädt und sich daraufhin für das Christentum entscheidet.

Petrus hat eine Vision von Gott bekommen: Kein Mensch sei unrein oder gemein. Das ist der Beginn der Menschenwürde. Gott zwingt uns über unseren Schatten zu springen. Aber ist damit der Gedanke der Reinheit abgewertet? Auch die Täufer wollten eine reine Gemeinde. Dieser Gedanke steckt in unserer mennonitischen DNA und hat in unserer Geschichte zu Bann, Flucht und Vertreibung geführt.

Reinheit soll zu Klarheit führen, zur Reduzierung und Konzentration auf einen wahren Kern. Für Gott enthält Reinheit auch Toleranz, Respekt und Menschlichkeit. Es sollen alle Menschen geschützt werden.

ott liebt alle Menschen. Das Evangelium ist für alle Menschen da. Das macht diese Bekehrungsgeschichte des Kornelius klar. Das galt und gilt für Galiläa, Jerusalem, Hamburg und die ganze Erde.

Bild von Bob Dmyt auf Pixabay

Gottes Hilfe habe ich erfahren bis zum heutigen Tag und stehe nun hier und bin sein Zeuge
Apostelgeschichte 26,22

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