Wendet euer Herz Gott zu und dient ihm allein

Markus Hentschel

„Wie dieses gebrochene Brot auf den Bergen zerstreut war und zusammengebracht eins wurde, so möge Deine Gemeinde von den Enden der Erde zusammengebracht werden in Dein Reich“. So heißt es in einer Bitte zur Abendmahlsfeier in einer der ältesten Kirchenordnung der frühen Christen.
Was getrennt ist, soll wieder vereint werden. Wer die Heimat verloren hat, soll sie wiederfinden. Das geschieht nicht von selbst.

Wenn ihr von ganzem Herzen zu Gott umkehren wollt, dann entfernt die fremden Götter und Göttinnen aus eurer Mitte und wendet euer Herz Gott zu und dient ihm allein.
1 Sam 7, 3

Dazu sind besondere Zeiten nötig. Dazu bedarf es günstiger Gelegenheiten, manchmal auch eines Wunders. Und es bedarf der Bereitschaft, die Gunst der Stunde zu nutzen und aufs Wunder sich einzulassen.
Dies ist vielleicht der Sinn der Fastenzeit, die im März beginnt und auf die der Monatsspruch aufmerksam machen möchte. Die Fastenzeit möchte Gelegenheiten bieten, Gottes Zuwendung zu uns wahrzunehmen. Sicherlich, könnte man einwenden, diese Bereitschaft Gottes, sich von uns begehren zu lassen, ist nicht an besondere Zeiten und Übungen gebunden. Ja, das ist so. Aber unsere Bereitschaft, Gott zu begehren, die bedarf vielleicht doch der Übung, der Sammlung, der Konzentration. Gott hat immer Zeit für uns. Aber wir räumen ihm nicht immer Zeit ein.

Die Fastenzeit wird oft als Zeit des Verzichts auf Lebensfreude ausgelegt. Ihr eigentlicher Sinn aber ist: sich wieder anzufreunden mit dem, was einem fremd geworden ist, in der Unterdrückung von Lebensfreude, der Zerstreuung von Lebensenergien und der Übernahme von Pflichten, die einem nicht gut tun.
Es ist nicht leicht, zu erkennen, wenn man sich selbst abhanden gekommen ist. Schmerzlich ist es zuzugeben, dass Gott als Mitte des Lebens einem wie verloren gegangen ist unter einer Fülle anderer vermeintlich absoluter zentraler Aufgaben und Anforderungen.

Wir sind, dazu gibt es in der Fastenzeit viele Angebote, nicht allein, wenn wir uns selbst wieder finden und erfahren möchten, was Gott uns zutraut. So lädt das Ökumenische Forum ab dem 19. März zu fünf „Haltestillen“ im Alltag ein. Eine günstige Gelegenheit. Foto: Rod Long on Unsplash

Wir sind, dazu gibt es in der Fastenzeit viele Angebote, nicht allein, wenn wir uns selbst wieder finden und erfahren möchten, was Gott uns zutraut. So lädt das Ökumenische Forum ab dem 19. März zu fünf „Haltestillen“ im Alltag ein. Eine günstige Gelegenheit. Foto: Rod Long on Unsplash

„Die Güte des Herrn ist’s, dass wir nicht gar aus sind, seine Barmherzigkeit hat noch kein Ende, sondern sie ist alle Morgen neu, und deine Treue ist groß.“ Klagelieder 3, 22-23

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