Der Herr aber richte eure Herzen aus auf die Liebe Gottes und auf das Warten auf Christus.
2 Thess 3,5 (L)

Marius van Hoogstraaten

In seinem Werk Die Schrift des Desasters beschreibt Maurice Blanchot, wie der Messias einmal auf die Erde kommt. Vor den Toren von Rom sitzt er zwischen den Bettlern und Kranken. Man könnte denken, dass er in so einer Gestalt inkognito bleibt, doch genau so wird er erkannt. Jemand fragt ihn: „Wann wirst du kommen?“

Das Wesen der messianischen Erwartung ist es, dass das Wesentliche noch vor uns liegt: Dass unsere jetzige Situation, das jetzige Unrecht und die Gewalt dieser Welt nicht für immer da sind, sondern eines Tages verwandelt werden. Diese Erwartung gehört so klar zum Messianischen, dass auch wenn er schon da ist, er noch erwartet wird. „Mit dem Messias muss der Ruf immer erklingen: Komm, komm.“

Genau so geht es auch den Menschen, die in Jesus Christus den Messias erkannten, und doch diesen Satz schreiben konnten: Der Herr richte eure Herzen aus … auf das Warten auf Christus. Jesus war da, wie ein Mensch unter den Menschen, und dennoch können wir ihm diese Frage stellen, vielleicht voller Ungeduld und Sehnsucht: wann wirst du kommen?

Es könnte sein, geht Blanchot weiter, dass der Messias dann antwortet: „Heute.“ Denn es ist jetzt, und immer jetzt. Dieses Jetzt, das den Lauf der Dinge unterbricht, das Kommen des Messias, die Erwartung, die auch unsere ist, die jetzt schon die Gewalt und das Unrecht dieser Welt unterbricht. „Jetzt – wenn du auf meine Stimme hörst.“

„Bin ich nur ein Gott, der nahe ist, spricht der HERR, und nicht auch ein Gott, der ferne ist?“ Jeremia 23,23

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